Flur 3 „Die Rosengärten“ Flurstücke 108-127 + 130-142

Rose : Allgemeine Deutung (frei nach SHFB): Die meisten der FlN verweisen auf das Vorkommen von wild wachsenden Feld- oder Heckenrosen (Rosa arvensis, R. canina). Ein „Rosengarten“ ist nicht immer ein mit Rosen bepflanzter Garten: manchmal deutet der Name auch auf Friedhöfe und vorgeschichtliche Gräberfelder; im Mittelalter wurden auch Turnier- und Festplätze so genannt.

Röße :  Allgemeine Deutung (frei nach SHFB):  Der Flurname „Rosengärten“ bezieht sich sehr wahrscheinlich auf die Bearbeitung von Werkstoffen in flürlichen Anlagen, wobei die Hauptmasse der hessischen Flurnamen an die Weiterverarbeitung des Flachses erinnert. Der Flachs wurde nach der Ernte und nach dem Entfernen der Samenkapseln unter Wasser getaucht oder auf feuchten Wiesen ausgebreitet, bis die weichen Bestandteile weggefault waren. Dann wurde er ,gedörrt‘, d.h. meist in Erdgruben unter Hitzeeinwirkung getrocknet, bis er reif zum ,Brechen‘ war, d. h. weiter zu Faserbündeln verarbeitet werden konnte. Die Anlage, in der der Flachs zum Faulen gebracht wurde, in der er ,geroßt‘ wurde, war die (Flachs)Roße.

Garten : Allgemeine Deutung (frei nach SHFB): Gärten sind eingezäunte Flächen, meist in Ortsnähe.

Die Blofelder Rosengärten sind am ehesten in Bezug auf die Flachsverarbeitung zu deuten, auch wenn in diesem Flurstück heute tatsächlich Gärten (auch) mit Rosen gepflegt werden und ein Teil des Flurstücks den neuen Friedhof enthält. Der Name Blofelds (Blaufeld) könnte vom Flachsanbau mit blau blühenden Leinpflanzen herrühren und auch weitere Flurnamen in unmittelbarer Dorfnähe deuten auf Flachsverarbeitung hin („Plaueläcker„, „Schwarze Äcker„).

Den Ablauf der Flachsverarbeitung zeigt das Video:  TextilTechnikum Mönchengladbach .

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