Flachs und Leinen in Blofeld

Der Name Blofelds (Blaufeld) könnte vom Flachsanbau mit blau blühenden Leinpflanzen (Gemeiner Lein (Linum usitatissimum)) herrühren. Einige Flurnamen in unmittelbarer Dorfnähe deuten auf Flachsverarbeitung hin („Plaueläcker„, „Schwarze Äcker„). Der FlurnameDie Rosengärten“ bezieht sich sehr wahrscheinlich ( genau wie die Hauptmasse der hessischen Flurnamen „Rosengärten“) auf die Weiterverarbeitung des Flachses. Der Flachs/Lein wurde nach der Ernte und nach dem Entfernen der Samenkapseln unter Wasser getaucht oder auf feuchten Wiesen ausgebreitet, bis die weichen Bestandteile weggefault waren. Dann wurde er ,gedörrt‘, d.h. meist in Erdgruben unter Hitzeeinwirkung getrocknet („Schwarze Äcker“ ?), bis er reif zum ,Brechen‘ war, d. h. weiter zu Faserbündeln verarbeitet werden konnte (mit dem Blauel („Plaueläcker“ ?)). Die Anlage, in der der Flachs zum Faulen gebracht wurde, in der er ,geroßt‘ wurde, war die (Flachs)Roße.

Den Ablauf der Flachsverarbeitung zeigt das Video:  TextilTechnikum Mönchengladbach .

Urheber des Flachsbildes: Von 4d44 aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4667667